In keiner anderen Region der Welt ist die Kluft zwischen den wenigen Superreichen und den vielen Armen so tief wie in Lateinamerika. Und die wenigen wussten schon immer ihre Herrschaft zu verteidigen: Wenn sie von den vielen infrage gestellt wurden, schickten sie die Armee auf die Strasse.
Die Olympia-Vorbereitungen haben die Stadt schon deutlich verändert. Aber während von offizieller Seite ein positives «Vermächtnis» für Rio de Janeiro beschworen wird, zeichnet sich ab, dass es die BewohnerInnen der Stadt sein werden, die die sozialen und finanziellen Kosten der Spiele tragen.
Tausende Familien landen in São Paulo jeden Monat auf der Straße, weil sie sich die steigenden Mieten nicht mehr leisten können oder geräumt werden. Jedoch setzen sich die Bewohner*innen der Randbezirke zur Wehr und erkämpfen sich Boden und Wohnraum zurück.
Der Putsch in Argentinien war kein Einzelereignis. Er reihte sich in die Serie von Militärputschen ein: 1964 in Brasilien, 1971 in Bolivien, Juni 1973 in Uruguay, September 1973 in Chile. Und immer hatte die US-Regierung ihre Finger mit im Spiel.
Vier Monate nach dem Dammbruch bei Mariana wurde in Brasilien ein Vertrag unterzeichnet, der die Entschädigungszahlungen und Aufräumarbeiten regeln soll. Wie immer, der Teufel steckt im Detail.
Im Juni 2013 nahm die Weltöffentlichkeit erstaunt zur Kenntnis, mit welcher Verve sich in Brasilien sozialer Protest auf der Straße regte. Doch spätestens seit der Fußball-WM im Sommer 2014 ist davon nichts mehr zu spüren. Die Arbeiterpartei PT und ihr Umfeld sieht sich von den Konservativen in die Defensive gedrängt. Das beruht nicht unerheblich auf eigenen Versäumnissen.
Die Motorisierung ist Teil eines umfassenden stadtplanerischen Modells, in dem Shopping Malls, Schnellrestaurants, Tankstellen, geschlossene Wohnkomplexe und Autohäuser über breite Straßen verbunden sind
An zwei Tagen diskutierten MenschenrechtsaktivistInnen, Mitglieder sozialer Bewegungen, AkademikerInnen, JournalistInnen und sonstige Interessierte über die vergangene und aktuelle Menschenrechtslage im Cono Sur und in Brasilien.