Zwei ehemalige Mitarbeiter der Unternehmen über Verfolgung und Folter von Oppositionellen durch die damaligen Militärdiktaturen und die menschenrechtliche Verantwortung von Unternehmen
Von Jessica Zeller, Nachrichtenpool Lateinamerika (NPLA)
Lúcio Bellentani aus Brasilien und Héctor Ratto aus Argentinien teilen ein ähnliches Schicksal. Beide Männer waren in den 1970er Jahren gewerkschaftlich und politisch aktiv und wurden deshalb unter den Militärdiktaturen ihrer Länder gefangengenommen und schwer gefoltert. Brisantes Detail: ihre damaligen Arbeitgeber – VW do Brasil und Mercedes Benz Argentina – haben mit den Repressionsorganen des Staates eng zusammengearbeitet. Die Tochterunternehmen deutscher Autobauer lieferten Informationen zu „unliebsamen Arbeitern“ und ermöglichten den Sicherheitskräften Zugriff auf das Werksgelände. 40 Jahre später wird die Rolle der Unternehmen nun aufgeklärt, Gerechtigkeit für die Opfer gefordert – und auch juristische Wege eingeschlagen.
Die Radioreihe „Menschenrechte und Unternehmen“ ist ein Kooperationsprojekt des Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile Lateinamerika e.V. (FDCL) mit dem Nachrichtenpool Lateinamerika e.V. (NPLA)
Folter vergeht nicht: Opfer der brasilianischen Militärdiktatur beschuldigen den Autokonzern VW der systematischen Kollaboration (neues deutschland)
und weitere Berichte:
http://www.waz-online.de/VW/Aktuell/Neuer-Untersuchungsbericht-belastet-VW-Brasilien-schwer
https://www.presseportal.de/pm/6561/3786801
http://www.sueddeutsche.de/politik/vw-in-brasilien-spitzeln-fuer-die-junta-1.3749211
https://www.tagesschau.de/ausland/vwdobrasil-135.html
http://csb.org.br/blog/2017/11/07/assembleia-mundial-direitos-humanos/