Im März kam der US-Karikaturist und Fahrradaktivist Andy Singer nach São Paulo und Salvador, um sein Buch „CARtoons“ vorzustellen
Von Marina Berhorn de Pinho
„Radfahren hat mich politisiert“, berichtet Singer. Noch bevor er Fahrradaktivist wurde, war er Künstler und nicht gerade vermögend. Er wohnte in einem ärmeren Viertel in Berkeley, das von großen Autobahnen durchkreuzt wurde, konnte sich aber selbst kein Auto leisten. Er fing an, das Fahrrad zu benutzen und merkte schnell, dass dies nicht so einfach war, da die US-Städte für Autos entworfen waren. Er begann, Alltagssituationen künstlerisch umzusetzen und diese Karikaturen zu veröffentlichen.
„Das Radfahren brachte mich zur Politik“, berichtet Singer. Noch bevor er Fahrradaktivist wurde, war er Künstler und nicht gerade vermögend. Er wohnte in einem ärmeren Viertel in Berkeley, das von großen Autobahnen durchkreuzt wurde, konnte sich aber selbst kein Auto leisten. Er fing an, das Fahrrad zu benutzen und merkte schnell, dass dies nicht so einfach war, da die US-Städte für Autos entworfen waren. Er begann, Alltagssituationen künstlerisch umzusetzen und diese Karikaturen zu veröffentlichen.
Das Buch CARtoons – Atropelando a Ditadura do Automóvel ist eine Sammlung seiner Cartoons, die von den Verlagen Autonomia Literária und Avocado mit Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung ins Portugiesische übersetzt und veröffentlicht wurde. In seinem Buch kritisiert Andy Singer mit ätzenden Karikaturen unsere Gesellschaft, in der die Autos einen viel zu hohen Stellenwert einnehmen. Obwohl im Buch eigentlich von US-amerikanischen Städten die Rede ist, lassen sich die Bilder leicht auf andere Länder und Städte übertragen.
In Brasilien etwa gibt es etwa 40.000 Verkehrstote im Jahr. Dies führt allein für den Staat zu geschätzten Schäden in Höhe von 56 Milliarden Real (etwa 14 Milliarden Euro). Dieses Geld wäre definitiv besser in öffentliche Verkehrsmittel investiert, meint Singer, dann würden weniger Menschen Autos benutzen und dementsprechend gäbe es weniger Unfälle. „Autos sind keine effiziente Methode für den Transport von Menschen. Egal ob sie sich bewegen oder rumstehen, sie brauchen Platz“. Die Vorstellung, Menschen, die Autos besitzen, seien erfolgreicher als solche, die sich zu Fuß oder mit dem Fahrrad fortbewegen, nimmt er satirisch auf die Schippe. Schließlich: „Fahrradfahren ist gut für die Gesundheit, man lebt sparsam – und für mich ist es ein politisches Statement.“
Hier das komplette Programm der Veranstaltungen mit Andy Singer (auf Portugiesisch)